Gegen das Vergessen - Demontage der Erinnerung. Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe
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Eine Veranstaltung von SPD Borken und Kulturraum3 e.V. im Rahmen der Reihe "Gegen das Vergessen"
Demontage der Erinnerung. Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe
Vortrag und Publikumsgespräch mit Prof. Dr. Peter Seibert (Bonn)
In einem erschreckenden Ausmaß wurden in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten die nach den Verwüstungen der NS-Zeit noch erhalten gebliebenen baulichen Überreste der jüdischen Geschichte zerstört. Die Gründe dafür reichen von nicht entschuldbarer Gedankenlosigkeit, Respektlosigkeit gegenüber den Ermordeten und Vertriebenen bis zu offenem Antisemitismus. 
Peter Seibert beschreibt in seinem Vortrag diesen Umgang mit dem jüdisch-deutschen Kulturerbe – ein Umgang, der zugleich die Erinnerung an das Leben der Juden in Deutschland wie an die Verbrechen an ihnen demontiert.
Peter Seibert, geb. 1948, Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes und an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Promotion im Fachgebiet „Literatur der Frühen Neuzeit“, anschließend wissenschaftlicher Assistent an der Universität-Gesamthochschule Siegen, 1987 Habilitation, 1991 Berufung auf einen Lehrstuhl im Fach Germanistik an der Universität Siegen, von 2001 bis 2013 Professor am Institut für Germanistik und Leiter des Fachgebiets Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Kassel.
Lange Zeit war an die Professur von Peter Seibert die Brüder-Grimm-Gastprofessur für Poetik angebunden. Zudem war Peter Seibert an der jährlichen Besetzung der „Franz-Rosenzweig-Gastprofessur“ beteiligt, die jeweils an jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben wurde.
Die deutschlandweit einmalige Franz-Rosenzweig-Gastprofessur setzt sich mit Werk und Vermächtnis des aus Kassel stammenden jüdischen Religionsphilosophen Franz Rosenzweig auseinander. Die Professur wird jeweils zum Sommersemester vergeben. In der Regel werden neben einer öffentlichen Antrittsvorlesung zwei Seminare angeboten. Mit der Gastprofessur wurden bis heute zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Philosophie, Geschichts-, Literatur- und Religionswissenschaft aus Israel, Europa und Nordamerika geehrt.